Portugal 2007
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Aus verschiedenen Gründen haben wir beschlossen, daß der diesjährige Sommerurlaub uns wieder nach Portugal führen sollte.
So fuhren wir um 2 Uhr in der früh am ersten Ferientag Niedersachsens los. So früh ??
Unsere Tochter wollte noch das Zeugnis mit ihren Freundinnen in der Disco feiern und wurde um Mitternacht von meiner Frau von dort abgeholt. So dachte ich, daß es besser ist, wenn Sie garnicht erst in tiefen Schlaf fallen kann und dann nicht mehr wach zu bekommen ist und wir eben schon früh losfahren. Schlafen kann sie auch im Auto.
Gesagt - getan und durch den nur geringen Straßenverkehr um diese Tageszeit kamen wir auch schnell vorwärts. Schon um 7 Uhr hatten wir Deutschland verlassen und befuhren belgische Autobahnen. Um 10 Uhr machten wir eine größere Pause, die wir mit französischen Croissants und frischem Baguette genossen - man ahnt es bereits - natürlich schon einige Kilometer weit innerhalb Frankreichs.
So verlor auch der Pariser Straßenverkehr seinen Schrecken, da wir diesen bereits kurz nach der Mittgszeit fast staufrei erleben durften. So kamen wir diesen Tag noch bis einige Kilometer hinter Orleans, wo wir in einem ruhigen Dörfchen am Ortsrand eine Wiese zum Zwischenübernachten fanden. Wir hatten Sonnenschein und nutzten die Zeit für ein ausgiebiges Sonnenbad. Leider schlief ich dabei ein und zog mir einen tüchtigen Sonnenbrand zu, der in der Folgezeit für eine völlige Hauterneuerung meiner Vorderseite sorgen sollte..... Aber irgendwie hatte der wenige Schlaf in der Nacht zuvor und die lange Fahrzeit ihren Tribut gefordert.
In der Nacht begann es zu regnen, nein - schütten ist der bessere Ausdruck. Am frühen Morgen beschloss ich vorsichtshalber, ehe die Wiese durch den Regen völlig durchgeweicht wäre, das Wohnmobil auf die Straße zu fahren. Dort frühstückten wir in Ruhe und setzten unsere Fahrt im weiterhin strömenden Regen fort. Irgendwann hörte der Regen auf, aber so richtig warm wurde es trotzdem nicht. Wir hatten ca. 22 Grad im Schatten, als wir in "Moliets-Plage" ankamen. Dort gibt es einen Stellplatz, wo man für die Übernachtung 4 Euro zu zahlen hat. Rund herum gibt es Geschäfte und reges Treiben, trotzdem blieb es in der Nacht ruhig.
Der nächste morgen begrüßte uns mit wolkenverhangenem Himmel. Nach einem guten Frühstück starteten wir durch in Richtung Spanien. Von Bayonne bis San Sebastian befuhren wir für ca. 9 Euro die Autobahn, was uns aber wieder die zeitraubende Küstenstraße ersparte. Inzwischen hatte es angefangen wie aus Kübeln zu regnen, so daß auch auf der Autobahn kein Auto schneller als 100 km/h fuhr.......
Irgendwann ließ der Regen nach und wir fuhren über die meist zweispurigen Autovias unserem nächsten Zwischenziel entgegen : Palencia.
Dort wollten wir unsere Vorräte auffrischen sowie nach einem Übernachtungsplatz Ausschau halten. Lt. meinem PDA sollte es sogar einen offiziellen Stellplatz geben ......
Groß war unser Erstaunen, als wir wirklich einen Stellplatz mit vorbildlicher Ver- und Entsorgung vorfanden, sogar kostenlos. Da es noch früh am Nachmittag war, befanden sich außer uns keine weiteren Wohnmobile vor Ort, was sich aber im Laufe des Abends noch änderte, da noch 5 weitere Womos den Weg zu diesem Stellplatz fanden. Der Stellplatz grenzt unmittelbar an einen schönen Park mit großem Spielplatz und ist ruhig gelegen. | |
Am nächsten Morgen - es war bereits Sonntag - fuhren wir weiter. Geplant war am frühen Nachmittag eine weitere Pause einzulegen, damit meine "Formel 1 - Sucht" befriedigt werden konnte. Über die in Spanien gut ausgebauten und wenig befahrenen Straßen kamen wir gut vorwärts, so daß wir bereits ca. 11 Uhr die Grenze zu Portugal überquerten ...... |
Wir fanden zu der angesagten Zeit ein Plätzchen auf einer Hochebene. Es war ein turbulentes Rennen für mich, der Rest der Familie verbrachte die Zeit mit einem ausgiebigen Sonnenbad.
Nach dem Rennen fuhren wir wie geplant weiter in Richtung auf "Figueira da Foz".
Es gab einen Stellplatz direkt am Wasser, der trotzdem ruhig gelegen war. Leider gab es keine Ver- bzw. Entsorgung. In fußläufiger Entfernung gab es aber eine Toilettenanlage, wo der Aufseher gegen ein Trinkgeld von 1 Euro gern eine Entsorgung zuließ. Wir standen dort 2 Tage, Marvin angelte und ich zog mir einen starken Sonnenbrand zu. In der nahen Markthalle bekamen wir leckeres Gebäck und Brot zu kaufen und direkt vor der Nase fuhren Schiffe und Boote auf und ab. Es war also sehr interessant. |
Da unser eigentliches Ziel aber eher der südliche Teil Portugals sein sollte, brachen wir am Dienstag auf und fuhren in südlicher Richtung. In diesem Teil Portugals ist es kein Problem zu Ver- bzw. Entsorgen, da praktisch jeder Strandzugang über Toiletten und Frischwasser verfügt. Grauwasser kann man zB bei Autowaschanlagen ablassen. Wir erreichten einen schönen Strand, der aber leider auch sehr staubig war. Etwa 200 mtr. weiter im landesinneren war aber eine Picknikstelle mit Wasser etc. wo wir und häuslich niederließen. | |
Hier ließ es sich herrlich aushalten, leider war es aber durch den stellenweise tiefen Sand unmöglich überall zu stehen, da dort ein Einsinken wahrscheinlich war. Wir dösten also vor uns in der Sonne hin. Irgendwie war es dieses Jahr aber lange nicht so heiß, wie wir das von unseren bisherigen Portugalbesuchen her gewohnt waren. Aber es war warm genug. Hier die Koordinaten des Platzes : -8.9117000, 40.0024000 |
Gut ausgeschlafen fuhren wir am nächsten Morgen weiter. Die Nacht war ruhig geblieben, auch 2 französische Wohnmobile hatten abends noch den weg zu der Übernachtungsstelle gefunden, so daß wir nicht ganz einsam standen......
Wir fuhren immer weiter südlich und kamen an Stellen vorbei, die wir bereits aus unsern voran gegangenen Urlauben in Portugal kannten.
die Festungsmauern von Obidos, wo wir schon in 2003 waren.
Da Marvin momentan keine Lust zum Angeln hatte ließen wir auch Nazare und Peniche schnell hinter uns und steuerten dann wieder auf die Küste zu.
Wir fanden einen schönen Strand mit Möglichkeit direkt daran zu stehen. (Koordinaten -9.3351000, 39.2592000 (Großraum Ribamar)) Leider wurde es dann nachmittags sehr voll, man wurde typisch portugisisch gnadenlos zugeparkt. Da Marvin genug gebadet und wir genug in der Sonne gefaulenzt hatten, beschlossen wir, bevor wir den Platz vor dem späten Abend garnicht mehr verlassen können, die Flucht zu ergreifen.... Wir fuhren aber nicht sehr viel weiter. Bereits einige KM weiter fanden wir auf einem Hochplateau einen hervorragenden Übernachtungsplatz, der ruhig über einem Badestrand gelegen war. (Koordinaten -9.3429000, 39.2166000)
Dies war ein schöner Platz. Man konnte weit über das Meer sehen und hier hoch verirrte sich auch sonst keiner mehr.
Nach dem Frühstück ging es am nächsten morgen weiter. Typisch für diesen Teil Portugal war es, daß es vormittags wieder bedeckt, aber warm war.
Wir fuhren auf direktem Wege Richtung Lissabon. Dort wollten wir in einem Carrefour Markt einkaufen. Wir wählten den Carrefour in Loures, einem Stadtteil Lissabons.
Nach dem Einkaufen steuerten wir wieder auf die Küste zu. Wir fuhren in Richtung der Strände um Setubal und fanden dort nach einigem Suchen einen annehmbaren Parkplatz.
Nachdem wir eine kleine Badepause eingelegt hatten mußten wir aber auch rasch das Weite suchen, daß immer mehr Portugiesen nach der Arbeit an den Strand strömten und die Autos sich immer enger dicht an dicht reihten........
Von Setubal setzten wir per Fähre nach Troia über, einer langen Landzunge, die aber außer viel Sand nicht viel zu bieten hat. Wir fuhren, bis wir von der Landzunge wieder runter waren und erste Ortschaften auftauchten. In einer Ortschaft waren schon Straßen, Laternen etc. für zukünftige Häuser gebaut worden. Dort übernachteten wir ruhig.
Nach dem Frühstück fanden wir am Straßenrand einen der jetzt leider seltenen Wasserhähne und bunkerten erst einmal Wasser. Da wir auch mal wieder ein wenig Diesel für unseren fahrbaren Untersatz benötigten, steuerten wir eine Tankstelle an, in deren Toilette man auch entsorgen dürfte. |
So konnten wir uns beruhigt auf Stellplatz- oder auch Campingplatzsuche begeben. Wir fanden dann einen riesigen befestigten Parkplatz in direkter Strandnähe, der von irgendeiner Kommune wahrscheinlich mit europäischen Steuergeldern gebaut worden, aber nie in Betrieb genommen wurde. Uns sollte es recht sein, hatten wir doch so die Möglichkeit eine schöne Parzelle mit Meerblick zu beziehen....... Einige andere Wohnmobile hatten diesen Parkplatz auch schon bezogen, auch am Strand standen einige herum. Ca. 200 mtr. entfernt gab es einen Wasserhahn und Toiletten, was will man mehr ? (Praia de Melides, Koordinaten -8.7925000, 38.1286000)
Am Montag und drei Tagen Standzeit fuhren wir weiter. Wir wollten nach Sines und uns dort in einem Lidl Markt für die nächsten Tage neu versorgen.
Unterwegs sahen wir an der Praia de St. Andre einen Wasserhahn und eine Toilettenanlage. Wir nutzten die Gunst der Stunde und ver- bzw. entsorgten. Wir merkten uns diese Stelle für die Rückfahrt vor, da auch dort schon einige Wohnmobile standen und der Stellplatz ganz gut aussah und fuhren weiter in Richtung Sines. Dort fanden wir relativ schnell den Lidl am im Navi vorgegebenen Ort. Nachdem wir ausgiebig unsere Nahrungs- sowie Getränkevorräte (habe sicherheitshalber 2 Paletten Dosenbier gekauft) aufgefrischt hatten, fuhren wir weiter in Richtung der Sandstrände von Sines. |
Wir fuhren an der Küstenstraße entlang. Dadurch, daß es fast mittag war, sind auch schon viele Portugiesen auf die Idee gekommen, an den Strand zu fahren. Dadurch waren viele Parkplätze bereits zugeparkt. Wir ließen und davon aber nicht entmutigen und fuhren immer weiter. Als wir einen einigermaßenen Stellplatz sahen kam just in diesem Augenblick eine mobile Streife der dortigen Polizei und redete auf die dort vor Ort bereits campierenden französischen Wohnmobilbesatzungen ein. Wir gingen davon aus, daß das Freistehen dort nicht toleriert werden würde, zumal dort auch Verbotsschilder mit "NO CAMPING" aufgestellt waren. Auch war es dort ziemlich staubig. |
Wir fuhren also wieder weiter bis kurz vor Porto Covo und sahen dann nach einigen km "unseren" Stellplatz. Er lag einige Meter von der sowieso nur wenig befahrenen Straße ab und oberhalb eines Badestrandes. Hier wollten wir bleiben. Wir richteten uns häuslich ein, Marvin ging schwimmen, wir dösten oder lasen in der Sonne......... Plötzlich hielt neben uns der uns schon bekannte Polizeiwagen und die Polizisten sprachen uns an. Aber wir sollten nur die Makise einfahren, das Freistehen oder auch Übernachten sei hier nicht verboten. Damit konnten wir leben und wir nahmen unsere Freizeitbeschäftigungen wieder auf......
Am nächsten morgen erwachten wir im Nebel. Trotzdem wir am Vorabend bis 22 Uhr Sonnenschein hatten und damit nicht gerechnet hätten..... Was tun ?? Wir/ich beschlossen erst einmal in Porto Covo zu entsorgen und dann weiter an der Küste langzufahren ..... In Porto Covo befindet sich einer der wenigen offiziellen Stellplätze Portugals. Er verfügt über eine Einrichtung zum Ver- und Entsorgen und es standen auch einige Wohnmobile dort herum. Leider ist der Stellplatz nicht in direkter Strandnähe. |
Anschließend fuhren wir diverse Stände an, immer in Richtung Sagres ....... Aber irgendwie sagte uns nichts zu und da der Wind auch zugenommen hatte lag auch Staub über den Stränden, wo wir auch nicht drin stehen wollten. Dafür schien aber wieder die Sonne warm vom Himmel. So kamen wir bis 17 Uhr noch bis Sagres......
Dort war aber überall striktes Übernachtungverbot für Wohnmobile und der Wind hatte fast Sturmstärke erreicht. So schauten wir uns nur kurz um und verließen wieder diesen windigen Ort.
Damit hatte auch unsere Rücktour begonnen.
Unterwegs schauten wir immer nach einem möglichen Übernachtungsort, was sich aber irgendwie als schwieriger erwies, als wir gedacht hatten. Wir fanden schließlich in Aljezur einer ruhigen, wenn auch sehr schiefen Parkplatz. Dort übernachteten wir ruhig.
Nach einem ausgiebigen Frühstück setzten wir am nächsten morgen unsere Fahrt fort. Wir fuhren immer auf der N120 die dann auf die N393 / N390 mündete. In Cercal fanden wir mitten im Ort einen Wasserhahn und füllten unseren Wassertank. Während wir versorgten sprach uns ein deutsches Ehepaar an, was inzwischen in Spanien wohnt und in Portugal mit dem Wohnmobil Urlaub machte. Die empfahlen uns doch mal den in der Nähe liegenden Stausee anzufahren, dort könne man wunderbar frei stehen. Gesagt getan, wir nahmen Kurs auf Alvalade (N 262) und schon nach wenigen KM fanden wir den beschriebenen Stausee. Dort wollten wir erst einmal bleiben. (Koordinaten -8.61957, 37.84550)
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Wir verbrachten an diesem Stausee zwei herrlich ruhige Tage. Nur wenige Portugiesen fanden auch dorthin. Meist waren das Angler bzw. auch einmal eine Pfadfindergruppe mit ihren Kajaks. Freitagmorgen brachen wir dann wieder auf. Wir tankten in Cercal wieder Wasser und fuhren weiter nach Porto Corvo, wo wir wieder Entsorgten. Dann hofften wir wieder unseren Platz oerhalb des Badestrandes zu bekommen, wo wir schon einmal standen, leider standen dort inzwischen Holländer, die nicht den Eindruck erweckten, dort bald wieder zu verschwinden ....
So machten wir dort nur eine ausgiebige Rast bis wir zurück zum Strand von Melides fuhren und dort wieder unseren schon vertrauten Stellplatz auf dem schön ausgebauten aber ungenutzten Parkplatz bezogen.
Irgendwie kommt man immer wieder zu vertrauten Sachen zurück, wir hatten uns natürlich auch viele andere mögliche Stellmöglichkeiten während unserer Fahrt angeschaut, auf die ich nicht im Einzelnen eingegangen bin, aber immer wieder gab es das eine oder andere, was nach unseren Vorstellungen nicht so optimal war, daß man dort stehen bleiben sollte, aber wie alles im Leben ist auch das reine Geschmacksache.
Am nächsten Tag kam eine Gruppe Spanier auf den Platz. Diese Spanier benahmen sich so, daß es erklärlich ist, daß Wohnmobilfahrer in vielen Regionen als "Ferkel" verschrien sind. Uriniert wurde rund um die Wohnmobile herum, zum Entsorgen der Fäkalien wurde mit der Cassette in den Wald gefahren........... pfui Deibel kann man da nur sagen. Zum Glück blieb diese Gruppe nur 2 Tage, da wir uns angewöhnt hatten bei jedem Bepinkeln der umliegenden Sträuchern durch die Spanier zu applaudieren und zu pfeifen, was den Spaniern nach und nach sichtlich peinlich wurde, hat eventuell auch das zu einer kürzeren Verweildauer beigetragen.... Wie dem auch sei - wir haben diese Gruppe nicht vermisst.
Nach einem weiteren Tag fuhren auch wir weiter. Der Parkplatz hatte sich zeitweilig zu einem gut gefüllten Wohnmobilparkplatz entwickelt, die Portugiesen könnten richtig Geld mit dieser Fläche verdienen. Wir wollten Lissabon großzügig umrunden und dann Peniche einen Besuch abstatten. Wir stellen uns dort wieder in die Nähe des Hafens und gingen in Peniche spazieren. Endlich dachten wir auch mal daran Postkarten zu kaufen, wobei zur Ehrenrettung gesagt werden muß, daß wir sonst bewusst auch noch keine gesehen hatten. Nach dem Spaziergang fuhren wir weiter um den Zipfel herum und fanden einen kleinen Strandabschnitt, wo sogar offiziell Wohnmobile stehen dürften. Sogar Entsorgung war durch ToiToi Toiletten möglich (Koordinaten : -9.3892900, 39.3533600)
In der Nacht vom 7 August auf den 8 August müssen die Portugiesen ein Fest feiern, weil wir pünktlich um Mitternacht von Kanonenschlägen und sonstigen Feuerwerk, die auf einem Hügel in der Nähe gezündet wurden, aus dem Schlaf gerissen wurden. Der Hund hat sich garnicht mehr beruhigen können, aber auch unser Schlaf war vorerst gestört.......
Am nächsten morgen ging es weiter. Wir nahmen Kurs auf Sao Pedro de Moer, wo wir auf der Hinfahrt Stellflächen oberhalb des Meeres gesehen hatten. Dort angekommen fanden wir aber leider einen Parkplatz vor, der mit einer Art Kalkschicht überzogen war, die sich hartnäckig an den Schuhen festhielt. Man schleppte so viel Dreck ins Wohnmobil, zudem war absolutes Badeverbot, was sich auf Grund der hohen Wellen aber von selbst erklärt.
Mir fiel ein, daß wir uns in der Nähe der Praia da Vieira (Koordinaten : -8.9682300, 39,8803800) befanden, wo wir die letzten 2 Portugalreisen auch schon gestanden hatten. Wir fuhren also die wenigen Kilometer dort hin und kamen noch so an, daß wir noch ein gutes Plätzchen am Ende eines kleinen Stichweges neben einem Kanal, aber doch in mittelbarer Meernähe fanden. Wären wir nur eine Stunde später gekommen, dann hätten die Portugiesen, die dann immer an den Strand strömen und alles zuparken, diese Möglichkeit zunichte gemacht. Man konnte in der Nähe auch Wasser fassen und auch entsorgen (ToiToi) ....... wir richteten uns häuslich ein.
Am nächsten morgen wachten wir auf in nebeliger Kälte von knapp 11 Grad. Daß es nördlich von Lissabon immer 3-4 Grad kälter ist und morgens häufig Nebel herrscht, der aber bis mittags verschwunden ist, daß wußten wir von unseren bisherigen Portugalreisen, mit dieser Kälte hatten wir aber nicht gerechnet. Aber 2 Stunden später (ca 10 Uhr) war es schon wieder so warm, daß man draußen in der Sonne sitzen konnte, was will man mehr. An dieser Stelle wollte wir nun bis Freitag bleiben und dann weiterfahren nach Figuera da Foz, wo unser Portugalaufenthalt bgann und wo er auch wieder enden soll..... Wir machten es auch so wie geplant, so daß wir 2 herrlich erholsame Tag hatten..... Ein herrlicher Sonnenuntergang machte uns den Abschied von dieser Stelle nicht leichter.... |
Wir starteten also nach Figuera da Foz und kamen dort einige Stunden später an. Der Platz, auf dem wir 2 Wochen vorher noch gut stehen konnten, ist inzwischen von einem Zirkus belegt worden. Nebenan wird gerade eine Riesenbühne aufgebaut. Die meisten Wohnmobile stehen nun auf dem Hauptparkplatz, der aber auf Grund der häufig fahrenden PKW nicht so attraktiv ist. Außerdem weist ein Hinweisschild darauf hin, daß Übernachten auf diesem Platz verboten ist. Wir beschließen trotzdem einige Stunden hier zu verbringen und gegen Abend weiter zu fahren um uns ein Übernachtungsplätzchen zu suchen.
Am späten Nachmittag brachen wir auf in Richtung Spanien. Wir kamen auf unserem Weg an herrlichsten Villen und alten Schlössern vorbei. Immer wieder wundern wir uns, warum man solche schönen ja eher herrlichen Häuser so nah an der Straße baut, wo man doch Krach und Abgase stark mitbekommt. Platz genug wäre doch die Häuser von der Sztaße weg zu bauen.... Na ja - andere Länder - andere Sitten. Wir fahren noch bis ca. Almanca auf der IP3 weiter und finden direkt an deinem Stausee und dort an der Staumauer ein relativ ruhiges Übernachtungsplätzchen. Bis 21 Uhr fanden sich noch ab und an Schaulustige ein, die den Stausee bewundern wollten, aber in der Nacht war es sehr ruhig und nur wenige Autos passierten die Staumauer. |
Nach einem Frühstück fuhren wir am nächsten morgen weiter in Richtung Spanien. Wir passierten die Grenze um die Mittagszeit. Ansich war geplant am dortigen Grenzübergang einige Stangen Zigaretten zu kaufen, aber leider war alles so zugeparkt, daß wir für unser Mobil kein Plätzchen finden konnten. Na mal sehen, ob wir es beim nächsten Grenzübergang schaffen, einen Parkplatz zu ergattern. .......
Die Damenwelt wollte noch einen spanischen Carrefour Markt ansteuern, so daß ich in Salamanca abfuhr, um den dortigen Carrefour zu finden ..... Er war zwar in alle Richtungen ausgeschildert, aber trotzdem wir uns kreuz und quer durch den regen Straßenverkehr quälten, haben wir ihn nicht gefunden. Statt dessen sahen wir einige alte Gemäuer am Straßenrand die wir auf einem Foto verewigten.....
Nachdem wir dann in der Stadt Valladolid doch noch einen Carrefour fanden und die Damen ihren Kaufrausch ausgelebt hatten, fuhren wir wieder zu dem Stellplatz in Palencia, wo wir auf der Hinfahrt bereits gestanden hatten und mit dem wir gute Erfahrungen gemacht hatten. Wir erfuhren von einem Spanier der gut deutsch sprach - einem ehemaligen Gastarbeiter aus Hannover - daß Palencia eine Stadt mit ca 18000 Einwohnern ist und sich der Stellplatz fast genau in der Stadtmitte befindet, also Einkäufe, Essen gehen etc. kein Problem darstellt. Bisher hätte man gute Erfahrungen mit dem Stellplatz und den dort verweilenden Wohnmobilbesatzungen gemacht und er würde auch nicht verstehen, warum Spaniens Städte so wenige Stellplätze anbieten würden.
Isabella nutzte die Gunst der Stunde und zum grossen Leidwesen von Arina war wieder einmal ein Fellwäsche von nöten und wurde prompt durchgeführt.
Der Stellplatz hatte sich noch bis zum letzten Platz gefüllt, scheinbar ist nur mir dieser Platz bisher unbekannt gewesen.... Nach dem Frühstück ging unsere Fahrt weiter. Die Straßen waren wieder meist gut ausgebaut und fast immer zweispurig. So kamen wir wieder gut voran. |
Kurz vor der Grenze tankte ich nochmals günstigen spanischen Diesel für ca 96 Cent und weiter ging es der Grenze entgegen. Groß war unsere Verwunderung als ganz plötzlich die Grenze auftauchte und schon wieder vorbei war, keine Verkaufsstände etc. wie wir das bisher immer gewohnt waren. Also endgültig keine Mitbringselzigaretten......
Zur günstigsten Zeit kamen wir also in Frankreich an und steuerten ca 15 Uhr den Stellplatz von Ondres-Plage an. Dieser war vollständig belegt, aber wir dachten uns nichts all zu schlimmes dabei und fuhren weiter zu dem von uns schon in vergangenen Jahren bevorzugten Stellplatz der Ortschaft Capbreton. Groß war unsere Verwunderung. Man hatte inzwischen den Stellplatz auf das doppelte vergrößert, trotzdem schien alles vollständig gefüllt.
Währen wir Frischwasser bunkerten macht sich Marvin auf Stellplatzsuche und berichtete, daß alles voll wäre, aber ein Franzose 2 Stellplätze belegen würde, einen hätte er mit Markise und Stühlen etc. blockiert. Wir schauten hin zu dieser Stelle und nach einigem hin und her hat der Franzose "erfreut" den einen Stellplatz geräumt. Im nach hinein erklärte er, daß er nicht mitbekommen hatte, daß der Platz so voll gewesen wäre und wenn nicht wir gekommen wären, dann wäre wer anders gekommen ......
Wir parkten dort also ein, aber nachdem wir nun einige Wochen viel freien Platz um uns herum gewohnt waren, fanden wir die Enge nicht so prickelnd, da wir auch bei einer Stellplatzbreite von 3 mtr. nur ca 60 cm Platz vor der Tür hatten. So beschlossen wir am nächsten Tag weiter zu fahren.
So wurde es auch gemacht. Wir fuhren nach einem gemütlichen Frühstück weiter bis Bordeaux, wo die Damen wieder einen Carrefour ausgemacht hatten, der natürlich auch auf sein Angebot überprüft werden sollte. Marvin und ich warteten im Wohnmobil, wir hatten keine Lust mehr auf diese "länderweite Tour de Carrefour". So kam ich wieder mal dazu an diesem Reisebericht zu schreiben, während Marvin sich mit seinen Angelzeitschriften die Zeit vertrieb.
Der Rest der Reise verlief problemlos..... Wir fuhren in zwei Etappen in Richtung nach Hause, wo wir am Donnerstag abend wohlbehalten ankamen.......................
Portugal ist immer noch eine Reise wert. Aber immer mehr Wohnmobilfahrer steuern dieses schöne Land an, wir haben nie zuvor so viel Wohnmobile dort gesehen, wobei es sich hauptsächlich um französische, portugisische und spanische Wohnmobilbesatzungen handelt. Viele der Spanier und Portugiesen nehmen die Entsorgung sehr "freizügig" vor, häufig sieht man unter den Wohnmobilen große Wasserpfützen vom Grauwasser oder man fährt zum Cassette Entsorgen mal kurz in den Wald........
Wie auch schon auf vergangenen Reisen festgestellt : In anderen Ländern kosten Wasser und Strom scheinbar nur einen Bruchteil der Gebühren wie in Deutschland. Wie ist es anders zu erklären, daß Wasserhähne fast überall zu finden sind, Mülleimer an jeder Ecke stehen und auch geleert werden und fast überall Laternen stehen ??
Unsere Reisevorbereitung bestand außer den schon gemachten Erfahrungen aus den Vorjahren auch in einem intensiven Studium der geplanten Route mit "Google Earth". So konnten wir schon vorher eventuelle Stellmöglichkeiten betrachten. Ist echt eine Alternative.
Statistik :
gefahrene Kilometer = 6531,6
getankte Liter = 787,84
Durchschnittverbrauch = 12,06 Liter / 100 KM
Gewicht Wohnmobil meist > 4500 KG