Urlaub mit einem T4 TDI Carthago Malibu 31 mit Aufstelldach


Ich schreibe diesen Bericht aus der Erinnerung, man möge mir Gedächnislücken verzeihen :-)) (März 2004)


Im März 2000 machten wir unsere erste Erfahrung mit einem Wohnmobil :

Dieses war eher Zufall als Wunsch oder Berechnung. Ich bekam die Möglichkeit einen Vorführwagen T4 Carthago Malibu TDI 31 relativ günstig zu erwerben.
Wir hatten zuvor schon oft gezeltet, waren also in diesem Sinne Camper, aber bereits zu diesem Zeitpunkt kam schon der Wunsch nach "Mehr" auf - einem echten Wohnmobil. Diesen Wunsch wollten wir uns aber erst später - als Rentner (!!) erfüllen.
Da wir uns vorher mit Wohnmobilen, was da alles bei sein sollte etc. niemals auseinander gesetzt hatten und wir auch nur einen Tag Bedenkzeit hatten, verbrachten wir einen Tag mit internsieven Recherchen im Internet, wo aber auch nicht all zu viel zu finden war. Newsgroups oder Foren kannte ich damals noch nicht.
Wir entschlossen uns, obwohl wir garnichts wußten trotzdem zum Kauf. Nachdem wir das Mobil hatten, sahen wir erst, daß es auch ne Standheizung etc. hat wink



 

"Wenn wir sowas schon haben, dann will ich damit auch in den Urlaub fahren" verkündete meine Frau und auch die restliche Familie war begeistert. Als Vollprofi, der man natürlich nach 2 Wochen Wohnmobil schon ist (lach), planten wir großzügig eine Reise, die uns von Braunschweig nach Bordeaux und von dort aus immer am Atlantik durch Spanien und Portugal entlangführen sollte, bis wir nach Gibralta dann irgendwann am Mittelmeer wieder in Frankreich herauskommen würden - ca. 8000 Km 2 Erwachsene und zwei Kinder 7 und 10 Jahre alt.

hier die Ansicht des Mobiles :


Uns war durchaus bewußt, daß das Wohnmobil für die Anzahl an Personen doch sehr klein ist.



Wir merkten das auch, als wir ans Packen gingen. Aber meine Frau zeigte sich äußerst erfinderisch, wenn es um das Finden kleinster Lücken zum Unterbringen von Sachen ging. Zudem kauften wir für den Fahrradträger eine große "Gartenkiste", die wir mittels Spanngurten auf dem Fahrradträger festzurrten. Darin waren Stühle, Tisch, Taucherbrillen etc. untergebracht.

Wir fuhren also irgendwann Mitte Juli 2000 los und kamen auch gut voran. An freies Stehen war auf Grund der bescheidenen Wasservorräte (16 Liter) und der nur ins Fahrzeug hineingestellten Porta Potti Toilette nicht zu denken. Trotzdem haben wir einmalige Zwischenübernachtungen sehr gut bewerkstelligt.
Das erste Ziel war "Vieux Beaucou" an der Atlantikküste, wo wir 10 Jahre zuvor gezeltet hatten und was wir in schöner Erinnerung hatten.

 

 

Leider war der Sommer 2000 eher verregnet, so daß auch an der französischen Atlantikküste das Wetter durchwachsen war. Zudem waren die Preise auf dem Campingplatz sehr heftig, was uns nach 2 Übernachtungen zum Aufbruch trieb. Wir waren ja schon kurz vor der spanischen Grenze, so daß wir bald danach schon immer auf der belebten Küstenstraße entlang in Richtung dem spanischen Bilbao fuhren. Aber der Regen verfolgte uns den ganzen Tag. Am späten Nachmittag beschlossen wir eine Abkürzung durch die Berge zu nehmen, die uns ca. 50 KM vor der portugiesischen Nordgrenze wieder an den Atlantik führen sollte. Als wir nach ca. 2 weiteren Stunden Fahrt die Berge durch einen Tunnel von ca 2 Km unterquert hatten, erwartete uns auf der anderen Seite strahlender Sonnenschein, der uns den restlichen Urlaub auch nicht mehr verließ !!!! :-))

Nachdem wir in den Bergen eine Zwischenübernachtung gemacht hatten verbrachten wir noch 2 Tage auf einem kleinen spanischen CP. Dort sprach man kein Wort deutsch, was für uns auch ein Zeichen war, daß wir abseits der Touristenströme waren, was ja auch gewollt war. Danach fuhren wir nach Portugal ein. Was wir damals nicht wußten, die CP liegen dort zu 95% weit weg vom Wasser :-(( So verbrachten wir in diesem schönen Land mehr zeit mit Suchen eines vernünftig gelegenen und ausgestatteten CP, als daß wir Baden oder sonstige sinnvollen Sachen hätten machen können. Zudem fuhren die Portugiesen wie die Wilden auf den Straßen, daß einem Angst und Bange werden konnte..... So fuhren wir auch immer große Tagesetappen nur unterbrochen von CP Aufenthalten von max. 1-2 Nächten (selbst schuld, jetzt wissen wir es auch). Wir besichtigten "Fatima",

was am Wegesrand lag, kamen aber zu dem Ergebnis, daß das nur noch eine kommerzielle Massenabfertigung ist, die nicht mehr viel mit Kirche oder Wundern zu tun hat. Wir fuhren an der Algarve entlang, die aber auf Grund der herrschenden Hochsaison absolut überfüllt war. Wir fanden bei Albufeira einen schönen CP, wo wir wieder einige Tage zubrachten.
2 Wochen nach unserem Aufbruch zu Hause erreichten wir schon Gibralta. Leider war es dort sooo voll, daß wir auf eine Besichtigung des Felsens verzichteten. Der Rummel dort war aber doch sehenswert. Die ganze Gegend 100 KM um Gibralta ist sehr windig und dadurch auch fest in der Hand von Windsurfern. Die Aussicht auf das afrikanische Festland über die Meerenge war eindrucksvoll. Wir haben dort

 

länger gestanden und geschaut.
Danach kam viel ödes Land, was sich aber mit einem autarken Womo hervorragend zum Freistehen geeignet hätte. wir mußten aber weiterfahren und erreichten bald wieder Spanien, wo wir auch wieder immer an der Küste entlangfuhren. Man sah sehr sehr viel unterwegs, es war herrlich. Auch wenn wir uns durch die Enge im Mobil stark einschränken mußten, war die Fahrt bisher für alle ein voller Erfolg. Wir ließen die großen Städte wie Malaga und Almeria liegen und konzentrierten uns auf weniger belebte Strände. Die nächste große Pause machten wir in Mazarron, wo wir einen günstigen und gut ausgestatteten CP fanden, wo wir erst einmal blieben. Weiter führte unser Weg über Alicante und Valencia. Leider wurde es immer schwerer preisgünstigere CP zu finden und ab vor Barcelona ging gar nichts mehr.

Ca. 3,5 Wochen nach unserem Aufbruch in Braunschweig erreichten wir die französische Grenze. Wir gedachten noch in der Gegend von Vias einige Tage zuzubringen. Leider bekamen wir in der ganzen Gegend nur einen CP für eine Nacht, so daß wir am nächsten Tag Richtung Marseille aufbrechen mußten, was wir als Endziel auserkoren hatten. Wir fanden einen kleinen Stellplatz, ein ehemaliger Steinbruch, bei Sausset-les-Pins,



wo wir ein anderes Pärchen trafen, auch mit VW Bus, allerdings statt Kindern mit Hund und Katze ..... Wir blieben trotz unserer begrenzten Möglichkeiten noch 4 Tage auf dem Platz. Da genossen wir zum ersten Mal das Freistehen. Dann hieß es wieder - ab nach Hause - was wir nach 4,5 Wochen Reise erreichten.

Im nachhinein haben wir uns eigentlich gewundert, daß wir trotzdem, daß wir naiv und blauäugig an die ganze Sache herangegangen sind, nicht überfallen worden sind etc. wahrscheinlich Anfängerglück :-))))) Aber in diesem Urlaub kam der Entschluß, so bald wie möglich ein anderes, großes Wohnmobil zu kaufen.