Osterurlaub 2007 in Italien


 

Dieses Jahr begannen die Osterferien schon sehr früh, so daß wir bereits in der letzten Märzwoche zu unserem Reiseziel Italien aufbrachen.

ITALIEN !!??

Ja - nachdem wir letztes Jahr auf der Rückfahrt von unserem Kroatienurlaub einige Zeit durch Italien gefahren sind, haben wir beschlossen doch auch Italien mal zu besuchen.
Die Tour sollte immer an der Küste entlangführen, als erstes Ziel sollte Pisa - und dort der schiefe Turm - und danach immer Städtchen für Städtchen langsam Kurs auf Rom genommen werden. Italien soll nach diversen Informationen über eine für Wohnmobile gut ausgebaute Infrastruktur verfügen. Diese gedachten wir zu nutzen.

Die Tour mußte mit einer Fahrt durch Österreich geplant werden, was für unseren 4,5 Tonnen 3 Achser wieder erhebliche Kosten nach sich ziehen würde, wenn wir über die Autobahn fahren. So gedachten wir die Brennerbundesstraße zu nehmen. Ausgerechnet an dem Wochenende, wo wir losfuhren, hatte es einen Temperatursturz gegeben, der die Brennerstraße und die Gegend darum herum in ein Schneegewand packten. Dadurch, daß ich Ende 2006 das Womo auf Saisonkennzeichen umgemeldet hatte, sind auch die Winterreifen verkauft worden, so daß dieser Urlaub auf Sommerreifen stattfinden mußte.



 
  


Wir machten uns trotzdem auf den Weg , machten nach ca. 400 Km und einem längeren Stau eine Zwischenübernachtung abseits der Autobahn und fuhren früh wieder weiter. Schon unterwegs begleitete uns auf deutscher Seite Glätte und Schnee. Wir kamen aber trotzdem problemlos über den Brennerpass. Die Straße war schneefrei, obwohl links und rechts noch viel Schnee herumlag.
Auf italienischer Seite wechselten wir schnell auf die kostenpflichtige Autobahn und fuhren nach Süden in Richtung Pisa. In der Stadt Parma machten wir unsere nächste Zwischenübernachtung, auf einem offiziellen kostemlosen Stellplatz, der auch eine Ver- und Entsorgungsanlage bot. Er ist aber nicht gerade idyllisch gelegen, so daß er meiner Meinung nach nur zur Zwischenübernachtung taugt. (GPS 10.3363 / 44.8254)



 

Am nächsten morgen fuhren wir ausgeruht weiter gen Pisa. Das Wetter war bescheiden, es regnete immer wieder, in den Bergen fiel wieder Schnee.





So kamen wir auch in Pisa im Regen an. Das hatte aber den Vorteil, daß nicht gar so viele Leute sich das Wahrzeichen der Stadt - den schiefen Turm - anschauen wollten und man auch bequem einen Parkplatz finden konnte.





Wir machten die obligatorischen Fotos und eilten zurück zum Wohnmobil. Wir hatten bei diesem Wetter auch keine Luste mehr viel weiter herum zu fahren, so daß wir die Ortschaft Marina di Pisa ansteuerten, die über einen Stellplatz verfügt. Der Stellplatz war, da wir Sonntag hatten, gut durch italienische Wohnmobile gefüllt, es war aber keinerlei Problem noch einen Stellplatz zu ergattern, weil der Stellplatz einfach riesig ist. Nicht ganz so riesig ist die dort vorgefundene Sauberkeit, die Stellfläche selbst war zwar relativ sauber, das drum herum und besonders nah dem Wasser traf man auf sehr viel hinterlassenen Unrat.







Abends leerte sich der Stellplatz rasch, die Italiener fuhren alle nach hause. Am nächsten morgen verließen auch wir diesen Stellplatz. Wir beschlossen erst einmal nach einem Discounter Laden zu suchen und Lebensmittel und Getränke zu bunkern. In Cecina fanden wir dann nach einiger Sucherei einen Penny Markt, in dem wir uns für die nächsten Tage versorgten. Danach pendelten wir immer wieder zwischen der Straße SS1 und der Küste. Aber immer wieder waren wir mit den gefundenen Möglichkeiten zum Freistehen nicht so angetan, als daß wir stehen geblieben wären.
Wir landeten schließlich in der Nähe von Piombino, wo sich nahe am Meer großflächige Parkplätze mit ausgewiesenen Wohnmobilstellplätzen mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten befinden. Diese sind erst ab 1.April mit 10 Euro tagsüber kostenpflichtig. Das Wetter hatte sich ein wenig gebessert, wir konnten die Stühle endlich rausholen und die Sonne genießen. Marvin konnte nach Herzenslust angeln, fing aber nur zu kleine Fische, die er dann wieder ins Meer warf.






Wir blieben dort einen Tag, bevor wir weiterfuhren. Unsere "Taktik" war die Gleiche wie die tage zuvor, wir nahmen die SS1 in Richtung Rom und machten immer wieder kurze Abstecher ans Meer um eine schöne Stelle zu finden. Wir sahen dabei viele Ortschaften, die im Sommer bestimmt die Touristenattraktion für viele Urlauber darstellen, jetzt in der Vorsaison waren diese Ortschaften meist absolut leergefegt, selbst die meisten Läden hatten noch zu.
Meine Mädels fingen an erste Langeweile Erscheinungen aufzuweisen, so daß kurz entschlossen die Richtung geändert wurde und direkter Kurs auf die Kleinstadt Grosseto eingeschlagen wurde. Dort sollte die Shopping Abstinenz der Damen beendet werden. Aber auch Grosseto wies die für Italien typischen Minigeschäfte auf, so daß, obwohl ich mehrere Ehrenrunden durch das Städtchen drehte, kein Geschäft oder Modeladen Beachtung bei der Damenwelt fand. So kauften wir nur ein paar Kleinigkeiten in einem größeren Lebensmittelmarkt, bevor wir wieder Kurs auf die Küste nahmen.
Wir landeten schließlich in dem Städtchen Orbetello, was eine kleine Stellfläche, allerdings ohne Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, kostenlos auswies.







Es handelt sich um ein gepflegtes und sauberes Städtchen, wie wir bei einem längeren Bummel durch die momentan wieder scheinende Sonne feststellen konnten.
Aber auch hier fuhren wir am nächsten morgen wieder weg, um wieder unsere Erforschung von Italien aufzunehmen.

Am 28.03.2007 landeten wir in dem Ferienort Montalto di Castro auf dem dortigen neu angelegten Stellplatz (GPS 11.5900 / 42.3216). Dieser war erst ab Juni kostenpflichtig, dann für 10 Euro incl. Ver- und Entsorgung.





Dort hatte sich schon eine deutsche Rentner Besatzerzone gebildet, so daß wir bei unserer Ankunft sogleich von den dortigen Platzhirschen ungeniert beäugt wurden.
So zogen wir es vor uns ein wenig abseits auf dem Stellplatz häuslich einzurichten. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleiner von Meerwasser gespeister See, in dem Marvin Fische vermutete und so zog er sogleich los um zu angeln. Isabella hatte tags zuvor Grillfleisch gekauft, so daß wir dieses grillen wollten, obwohl sich der Himmel mit Wolken langsam begann zuzuziehen und wir befürchteten, daß uns eventuell der Regen wieder eingeholt hätte. Zuvor drehte ich aber noch eine Runde durch diese kleine Ortschaft mit dem Motorroller, wobei ich feststellen musste, daß auch in dieser Ortschaft noch sämtliche Geschäfte und Buden geschlossen hatten. Kein Bäcker, keine Lebensmittel - nichts, gar nichts.......

Morgens verließen wir den Ort wieder. Nachdem wir einige Zeit nach unserem Querfeldeinschema wieder umhergekurvt waren, der Himmel mit Wolken zugezogen war und ich an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte, überlegten wir, was wir nun machen wollten.


Da wir uns nur noch 50 KM von Rom entfernt befanden, bot es sich an Rom zu besuchen, was ich ansich nicht geplant hatte. Aber durch die allgemeine Wetterlage war der Entschluß nach Rom auf einen Campingplatz zu fahren einstimmig, so daß wir auch gleich losfuhren.

Der Campingplatz, den wir gewählt hatten, lag ein wenig außerhalb, bot aber einen kostenlosen Fahrservice zu einer Metrostation, so daß die Lage zu verschmerzen war.







Der Campingplatz hatte saubere Waschhäuser, bot ein Restaurant, das fabelhafte Pizza bereiten konnte, war aber auch nicht ganz günstig, was uns aber nicht störte. Wir wollten am nächsten morgen Rom anschauen.






Nach dem Frühstück wurde der Hund im Wohnmobil eingesperrt und wir bestiegen den campingeigenen Zubringerbus zur Metro. Unterwegs bekamen wir einen ersten Eindruck vom römischen Straßenverkehr, so daß ich uns insgeheim zu unserer Entscheidung beglückwünschte, die Tour in Ruhe von einem Campingplatz anzugehen.





Als unsere Metrolinie ankam, sah ich, daß sich an diesem Zug wohl sämtliche Sprayer Italiens verewigt hatten, später sah man, daß fast alle Züge derartig verunstaltet waren. Wir fuhren mit diesem Zug einige Stationen, stiegen dann um und landeten schließlich bei den Ausgrabungsstätten rund um das Colosseum, Forum Romanum etc., die wir alle zu Fuß begehen wollten.







Doch zuvor stand noch Schlangestehen auf dem Programm und die Zahlung von 11 Euro pro Nase als Eintritt. 





Nachdem wir endlich bezahlen dürften und uns Eintritt verschafft hatten, konnten wir uns im Colosseum und dortigen Ausstellungen umschauen. Hier einige Bilder :












 
 

 Anschließend gingen wir zum Forum Romanum und auf den Pallatin. Es ist eigentlich faszinierend, wie die Baumeister damals schon fähig waren Bauwerke zu bauen, die die Jahrhunderte überdauert haben. Überall sind Grabungen und Restaurierungen zu sehen:




















 

aus der Ferne war sogar die Kuppel des Vatikan zu sehen:



Nach dieser Umherrennerei waren wir schon ganz schön geschafft, aber wir schauten dann noch den Circus Maximus an, bzw. das Feld, was davon noch zu sehen ist....





Geschafft fuhren wir dann wieder mittels Metro und Zubringerbus zum Campingplatz zurück, wo Arina sich riesig freute uns wieder zu sehen....... Am nächsten morgen sollte es wieder los gehen.


Wir schliefen diese Nacht alle sehr fest, das viele Rumlaufen am Vortag hatte seinen Tribut gefordert. Trotzdem waren wir wieder früh auf den Beinen, da wir bereits den Campingplatzbus um 8.30 Uhr zur Metrostation nehmen wollten. Wir schafften das auch zeitlich. Geplant war am heutigen Tage die Open Air Buslinie 110 zu nehmen, das ist der Touristenbus, der in fast jeder Großstadt zu finden ist. Diese Busse fahren einen dann von Attraktion zu Attraktion, man muß nicht laufen, kann unterwegs auch an jeder Station ein- bzw. auch aussteigen.





Der Preis hielt sich mit 13 Euro pro Nase auch noch in erträgichen Grenzen. Da das Wetter auch mitspielte - die Sonne schien fast den ganzen Tag vom Himmel - konnten wir die Fahrt auch entspannt geniessen. Nachfolgend eine Auswahl an unkommentierten Fotos :











lange Schlange vor dem Petersdom

























Man sah auf dieser Rundfahrt viele interessante Sachen und Bauwerke, auch Bettler, wie das folgende Foto zeigt, was ich aber am Erstaunlichsten fand : man sah keine Unfälle, trotzdem nach meinen Maßstäben die Italiener fuhren wie eine wilde Sau. Einmal sah ich wie sich zwei Fahrzeuge bei einer Fahrbahnverengung von 2 auf 1 Spur wirklich derb und hörbar berührten, weil keiner der beiden Fahrer nachgeben wollte. Man sah sich den Schaden durchs Fenster an (keiner stieg aus - in Deutschland unmöglich!) und fuhr einfach weiter, obwohl beide Fahrzeuge Kratzer an der Seite hatten.





Ab und zu verließen wir den Bus um uns was anzuschauen, es gab viele kleine Geschäfte in den Straßen und es kam wirklich keine Langeweile auf. Ehe wir uns versahen mußten wir dann zur Metro hetzen, um unseren Campingplatzbus zu erwischen, der uns um 16.30 Uhr wieder vom Metrobahnhof abholen sollte. Nur dadurch, daß der Campingplatzbus noch 3 minuten länger am Metrobahnhof stand, als er brauchte, erwischten wir ihn noch. Puhhhh


Am nächsten morgen verließen wir dann den Campingplatz und fuhren an der Küste entlang zurück. Unterwegs fanden wir noch in Rom einen großen Carrefour, der trotz Sonntag geöffnet hatte. Dort konnten sich die Damen endlich mal nach Herzenslust austoben. Danach fuhren wir weiter an der Küste und landeten schließlich in Ladispoli, wo es einen offiziellen riesigen Stellplatz direkt am Meer gibt. die Stellplatzgebühr beträgt dafür 12 Euro, incl. Ver- und Entsorgung und auf wunsch sogar mit Strom. Dort verbrachten wir 2 ruhige Tage, da sich der Stellplatz am Sonntagabend so leerte, daß nur noch 3 Mobile über Nacht dort standen. Bei unserem Eintreffen standen dort bestimmt noch 60-70 Mobile.....









Arina hatte einen neuen Verehrer gefunden, der war ihr aber nicht geheuer....



Nach 2 ruhigen Übernachtungen fuhren wir weiter zurück nach Norden. Wir hatten 2 herrlich sonnige Tage verbracht und gedachten wieder zurück nach Montalto Marina zu fahren, der Stellplatz mit der "Renteransammlung"......
Man wird es kaum glauben, fast alle Rentner waren noch da, nicht andere, nein, immer noch die Gleichen...... Auch wir bezogen wieder unseren gleichen Stellplatz. Leider ließ sich die Sonne nicht sehen, es war aber noch verhältnismäßig warm.... 2 der Rentner nutzten die Zeit ihr bereits sauberes Wohnmobil ringsherum zu säubern, was sie wirklich lange Zeit intensiv machten. Wir saßen draußen und lasen bzw. gingen zum Meer - also kurz gesagt wir gammelten rum und genossen die Freizeit. Am nächsten Tag trat keine große Wetteränderung ein, aber wenigstens regnete es nicht. Wir gingen spazieren und lasen in den mitgebrachten Zeitschriften (die beiden Rentner putzten schon wieder ihr Womo) , so daß wir diese nicht wieder ungelesen nach hause zurück schleppen mussten .....
Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter in Richtung Heimat bis in Höhe Livorno. Dort versuchten wir ein Plätzchen zum Freistehen zu finden. Ein Teilnehmer des Ducatoforum.de hatte einen Tip gegeben, daß man in dem Vorort Livorno´s " Antignano" auf einer Art "Tribüne" super stehen kann und dabei noch einen schönen Meerblick hat. Wir fanden die Stelle auch, leider war diese inzwischen für jedes Parken gesperrt worden, so daß wir auf einen Parkplatz gegenüber auswichen und die an diesem Tag warm scheinende Sonne genossen. Später kam dann allerdings ein Polizist, der und riet nicht auf dem Parkplatz zu übernachten, da dieser ein Treffpunkt für Pärchen unterschiedlicher und gleicher Geschlechter dienen würde und wir keine Ruhe finden würden......
So fuhren wir abends noch weiter und übernachteten ein bis zwei Städchen nach Pisa auf einem für Womo freigegebenen Parkplatz.





Nach einer ruhigen Nacht begann nun tatsächlich die Rückreise. Wir kamen sehr gut vorwärts. Am frühen Nachmittag befanden wir uns schon auf dem Brennerpass.





Bald fuhren wir weiter, durch schöne Landschaft......





Die Stellplätze in Garmisch Patenkirchen und angrenzenden Dörfern waren meist randlos gefüllt, so daß wir schließlich in einem kleinen Dorf auf einem einfachen Parkplatz nächtigten. Die Aussicht dort war allerdings grandios....







Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns am nächsten morgen auf die letzten 700 KM der Rückreise zu fahren. Dieses klappte auch stressfrei und ohne Stau, so daß wir bereits am Spätnachmittag zu hause ankamen. Ein schöner Urlaub ging zuende und wir sind uns einig, daß es nicht der letzte Italien Urlaub war.

Was mir auffiel : Nachdem jahrelang Italien weitaus höhere Spritpreise hatte als wir in Deutschland, hat es unsere Regierung geschafft, daß zumindest Diesel (die anderen habe ich nicht geschaut) in Italien 2-5 Cent pro Liter günstiger zu haben ist, meist sogar noch mit Bedienung durch den Tankwart.
Überall findet man Mülltonnen aber auch trotzdem weggeworfene Sachen, Stellplätze werden (auch kostenlos) von vielen Komunen angeboten.

Italien ist eine Reise wert smile